.:: Ecstasy
  • Wirkstoff
    MDMA (Methylendioxymethamphetamin, MDEA (Methylendi-oxy-N-ethyl-amphetamin), MBDB (Methylbenzodioxolbutan-amin). Meistens enthalten Ecstasy-Tabletten MDMA
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  • Geschichte
    Bereits 1889 wurde Ecstasy erstmals synthetisiert. 1913 wurde es von der Firma Merck zum Patent angemeldet. Geplant war eine Anwendung als Appetitzügler. Wegen der Nebenwirkungen kam es jedoch nie auf den Markt. Den Namen Ecstasy bekam die Droge wahrscheinlich 1981. Die rasante Verbreitung von Ecstasy war auch durch das 1986 erfolgte Verbot nicht mehr zu verhindern. Im Schlepptau der Techno-Welle kam Ecstasy zu ungeahnter Verbreitung. Inzwischen wird Ecstasy auch außerhalb der Techno-Szene unter jungen Leuten häufig konsumiert.

  • Anwendungsformen
    MDMA, der häufigste Wirkstoff in Ecstasy-Pillen gehört zur Gruppe der Phenethylamine. Es ist ein weißes, kristallines, bitter schmeckendes Pulver. Ecstasy wird überwiegend in Pillenfom angeboten. Die Pillen sind meist mit Aufdrucken bzw. Prägungen versehen (Bsp: Automarkenembleme wie der Mercedes-Stern, Comic-Figuren etc.).

  • Verstoffwechselung und Wirkung
    Die Tabletten sind wasserlöslich. Im Dünndarm wird der Wirkstoff aufgenommen und gelangt dann über die Schleimhaut in den Blutkreislauf. Ein Teil der Droge erreicht das Gehirn (der Rest wird schon in der Leber entgiftet). Ectasy bewirkt dort die Ausschüttung des körpereigenen Botenstoffes Serotonin, welches zu Glücksgefühlen führt. In den meisten Nervenendigungen im Vorderhirn kommt es dadurch zu einem akuten Mangel an der Transmittersubstanz Serotonin. Die Wirkung von Ecstasy setzt in der Regel nach 20 bis 60 Minuten ein. Die Wirkdauer beträgt bei MDMA 3 bis 5 h, bei MDEA 2 bis 3 und bei MBDB 4 bis 5 h. Die Entgiftung erfolgt über die Leber.
    Es besteht ein geringes körperliches Abhängigkeitspotential. Das psychische Abhängigkeitspotential ist dagegen als mittelgradig bis hoch einzustufen.

  • Akute Wirkung
    Die akute Rauschwirkung von Ecstasy liegt zwischen der von Halluzinogenen und Amphetaminen. Bei niedriger Dosierung überwiegt die antriebssteigernde Wirkung, bei höherer Dosis tritt die halluzinogenartige Wirkung in den Vordergrund. Die amphetaminähnliche Wirkung von Ecstasy ist schwächer als bei Speed, die halluzinogene Wirkung deutlich geringer als die von LSD. Ecstasy wirkt antriebssteigernd und macht wach. Daher wird es in der Partyszene hauptsächlich dazu verwandt, die Nacht besser durchtanzen zu können. Diese Wirkung ist bei MDMA am stärksten ausgeprägt. Als unerwünschte Wirkungen können Mundtrockenheit, Übelkeit, Schwindel, Zuckungen der Gesichtsmuskulatur, Muskelkrämpfe, Unruhe und Schlaflosigkeit auftreten. Diese unerwünschten Wirkungen sind dosisabhängig. Ecstasy enthemmt und verstärkt das Bedürfnis, auf andere Menschen zuzugehen; für diese Wirkung wurde der Ausdruck „entactogen“ geprägt. Weiter führt Ecstasy zu einer Vermindung des Konzentrationsvermögens und zu einem eingeschränkten Urteilsvermögen. Daher sollte man nach Ecstasy-Konsum nicht autofahren.

  • Vergiftungserscheinungen
    Neben den oben aufgeführten unerwünschten Wirkungen kann es zu einer Pulsbeschleunigung mit Blutdruckansteig kommen. Übelkeit und Erbrechen, Gangunsicherheit sowie eine Versteifung der Muskeln sind bei Vergiftung mit Ecstacy ebenfalls zu beobachten. Da durch den Konsum der Harndrang vermehrt ist, kann es zu großen Flüssigkeitsverlusten kommen. Durch die herabgesetzte Wahrnehmung kann es dadurch zu Austrocknung und Überhitzung kommen. In Einzelfällen wurde als Folge ein Muskelfaserzerfall mit akutem Nierenversagen beschrieben. Potentiell tödliche Kreislaufregulationsstörungen oder Herztod sind ebenfalls möglich.

  • Maßnahmen bei Vergiftungserscheinungen
    Sollten sich Zeichen einer Überhitzung oder eines beginnenden Kreislaufversagens andeuten, ist der Betreffende unmittelbar mit nicht-alkoholischen Getränken zu versorgen, um die verlorengegangene Flüssigkeit zu ersetzten. Bei Angstzuständen oder psychotischem Erleben muß immer jemand bei dem Betreffenden bleiben, um Kurzschlußreaktionen zu vermeiden. In beiden Fällen sollte der Notarzt verständigt werden.

  • Wirkungen, Schäden und Gefahren bei chronischer Einnahme
    - Abnahme der entactogenen Wirkung.
    - Antriebssteigernde und enthemmende Wirkung bleibt übrig.
    - Nach Ecstasy-Konsum braucht der Körper Erholung.
    - Durch den Serotoninmangel: Kopfschmerzen, Abgeschlagenheit, Erschöpfung, Schlaflosigkeit.
    - akute Leberentzündungen; selten Leberversagen.
    - v.a. bei vorgeschädigten Personen: Störung der Herzfunktion.
    - Hirninfarkte, Hirnblutungen.
    - durch den Flüssigkeitsverlust: Nierenschäden.
    - Starke Schwankung des Wirkstoffgehaltes in den Drogen.
    - Die Tabletten enthalten andere Drogen als angegeben.
    - Die Kombination mit Alkohol oder Speed führt zum Aufheben der erwünschten Wirkung. Gleichzeitig nehmen die unerwünschten Nebenwirkungen zu.


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