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Rave, Raver - wer hat sich das eigentlich ausgedacht? |
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"Rasen, toben, phantasieren...",
übersetzt Langenscheidts Wörterbuch das englische
Verb, das vor über zehn Jahren weltweit Karriere
machte. Bis vor 12 Jahren bedeutete es alles mögliche
- nur keine wilde Techno-Party. Eine begeisterte Theaterkritik
in feinen Zeitungen hieß "Rave". Ein
US-Gitarrenmusik-Magazin nannte sich in den in den wilden
Siebzigern "Rave". Ein Begiff also, der durch
den Wortschatz ganz verschiedener Menschen tanzte.
Dann erfanden englische Party-Macher
im Jahr 1988 den "Second Summer Of Love",
den zweiten Sommer der Liebe (nach dem ersten der Flower-Power-Generation
1967). Reisefreudige DJs aus London mischten die Discos
und Clubs auf Ibiza mit neuen Platten und schrägen
Mixversionen auf. House Music und Techno standen ganz
am Anfang. Irgendein Szene-Journalist muss sich in jenen
sonnigen Tagen gedacht haben: Hier entsteht eine neue
Szene, ein neuer Sound - also muss auch ein tolles Wort
her. Und so kam das gute, alte "Rave" zu seiner
großen Chance. Seit damals heißen große
Tanzveranstaltungen mit elektronischer Musik, zwangloser
T-Shirt-Mode und euphorischer Stimmung schlicht "Rave".
Intensiver Konsum der Drogenpille Ecstasy ließ
die begeisterten Tänzer in Trance-Stimmung verfallen.
Der "Raver", das gut gelaunte Party-Monster,
war erfunden.
Anfang der Neunziger wuchs die Bewegung
aus dem Spaß-Untergrund sprunghaft. Insbesondere
im Berlin der Wendejahre bekam der Sound aus England
und Amerika eine ganz eigene, härtere Note. Schon
bald explodierte die Rave-Kultur auch hierzulande. Von
ein paar Hunderten eingeschworenen Fans bis zu den Millionen
Anhängern der Love Parade. Heute ist der immer
junge Rave in die Jahre gekommen - als etabliertes Phänomen
der Jugendkultur.
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